Klimafenster Phase 1 (2019-2022)

Welche Sorten braucht die Schweizer Landwirtschaft in Zukunft? Das Projekt «Klimafenster» soll den Austausch zwischen Züchtung und Landwirt:innen fördern und Antworten auf diese Frage liefern.

Projektbeschreibung

Das dreijährige Projekt «Klimafenster» (2019 – 2022) wurde in Zusammenarbeit von gzpk mit dem Verein Gen Au Rheinau sowie der Unterstützung regionaler Bauernverbände ins Leben gerufen. Zunehmend sind Sorten gefragt, die bei unterschiedlichen Klimaverhältnissen leistungsfähig sind. Multinationale Konzerne werden diesem essentiellen landwirtschaftlichen Bedürfnis nicht gerecht und die Agrobiodiversität leidet unter den Saatgutmonopolen. Mit den Klimafenstern sollen Landwirt:innen für die Themen Nutzpflanzenvielfalt und Biozüchtung sensibilisiert werden. Wir wünschen uns für die aktuellen züchterischen Fragestellungen einen intensiven Austausch mit der landwirtschaftlichen Praxis: Welche Pflanzen brauchen wir in Zukunft, was müssen diese können, um den klimatischen Bedingungen gerecht zu werden, wie kommen unterschiedliche Sorten mit den wechselnden Umweltbedingungen zurecht?

Projektinhalte

Sichtung verschiedener Kulturen

Im ersten Projektjahr wurde innerhalb der Getreideflächen der Landwirt:innen ein Fenster von 3×3 mit 18 Sorten und Linien von Weizen, Dinkel, Emmer und Triticale angelegt. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit herauszufinden, was gut zu ihrem Standort passt. Unter Anleitung und in Begleitung von gzpk beobachteten sie die Pflanzen in sieben Wachstumsstadien und beschrieben diese anhand phänotypischer Kriterien wie Aufgang, Pflanzengesundheit, Wüchsigkeit, Bodenbedeckung und Standfestigkeit.

Partizipative Selektion aus Populationen

Im zweiten Projektjahr entschieden sich die teilnehmenden Landwirt:innen für eine Getreidekultur und pflanzten davon eine Population aus dem gzpk Zuchtprogramm. In Zusammenarbeit mit den gzpk Züchter:innen wurden Kriterien für die Selektion von Einzelpflanzen erarbeitet, anhand derer die Selektion durchgeführt wurde.

Partizipative Selektion Einzelähren

Im dritten Projektjahr standen die Nachkommenschaften der 30 in der letzten Saison ausgewählten Einzelähren im Klimafenster. Die Zuchtlinien, die jetzt in homogenen Reihen standen, konnten nochmals genauer angeschaut werden. Aus diesen wählten die Landwirt:innen rund 10 Linien aus. Diese stehen nun wiederum im gzpk Zuchtprogramm. So wurde die Sichtweise der Praktiker:innen in die Entwicklung der Sorten der Zukunft integriert.

Projektunterstützung

Das Projekt wurde von Gen Au Rheinau gefördert.

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